Libertäres Kultur- und Aktionszentrum
Seit der Gründung 1986 war das Zentrum ein wichtiger Anlaufpunkt für Libertäre aus ganz Hamburg und Umgebung. Nachdem sie zuerst in der Lager- und dann in der Karolinenstrasse unser Zentrum hatten, waren sie seit 1997 in der Thadenstrasse aktiv. Den Anstoß gab 1986 die damalige bundesweite Kampangne zur Gründung Libertärer Zentren um "die Spaltung untereinander als auch die gesellschaftliche Isolierung zu überwinden".
Nichts ist schlimmer, als eine Selbstdarstellung über libertäre Projekte schreiben zu müssen. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, daß in den libertären und anarchistischen Gruppen ganz gerne die inhaltliche Diskussion gemieden wird. Zu oft merkt man wahrscheinlich in diesen Diskussionen, daß die hohen Ideale der Wirklichkeit nicht standhalten und einfache Lösungen meistens gar keine sind. - Die Liberalen wünschen sich eine Welt, in der sich alle Menschen frei entfalten können, der Reichtum gerechter verteilt ist und das Miteinander wichtiger ist als das Gegeneinander. Dies kann nur verwirklicht werden, wenn alle Menschen ihre Interessen wieder selber in die Hand nehmen anstatt auf fragwürdige und korrupte parlamentarische Konstrukte zu vertrauen. Nur wenn die Liberalen nutzlose Hierarchien abschaffen und nicht mehr auf kurzfristigen Gewinn hinarbeiten müssen haben sie eine Chance auf echte Veränderungen.
Die Wege zu diesem Ziel sind auch in unseren Kreisen umstritten, aber die Diskussion muß geführt werde, damit man zu greifbaren Ergebnissen kommt.
Etwas konkreter kann man schon werden, wenn es darum geht, unsere bisherigen Betätigungsfelder zu beschreiben. Die Liberalen beteilgten sich z.B an Hausbesetzungen gegen steigende Mieten und Umstrukturierung, auf betrieblicher Ebene kämpften sie gegen Ausbeutung und Lohndrückerei. Sie beteilgten uns an den Blockaden der Castortransorte und wirkten bei der Mobilisierung zu den Demonstrationen gegen Bildungsabbau mit.
Ein Schwerpunkt in jüngerer Zeit war die Besetzung des Hamburger Hafenkrankenhauses. Obwohl das Krankenhaus für den Stadtteil enorm wichtig ist und sich tausende Menschen an den Aktionen gegen die Schließung beteiligten, ließ der Hamburger Senat das Haus schließen.
Sehr wichtig ist für Liberale die internationale Solidarität mit anderen Libertären und Anarchisten. Liberale halten Kontakt zu Menschen aus aller Welt. So organisierten sie z.B. Veranstaltungen mit britischen Bergleuten, ukrainischen Punks, Werftarbeitern aus Spanien, Moskauer Professoren und Pariser Stundenten.
In der letzten Zeit gewinnt die inhaltliche und kulturelle Arbeit deutlich an Gewicht. Um der immer schneller voranschreitenden wirtschaftlichen Globalisierung und Entdemokratisierung etwas entgegensetzen zu können halten die Liberalen es für notwendig, sich nicht in blindem Aktionismus zu verzetteln, sondern die inhaltliche Diskussion voranzutreiben, um eine echte Alternative zur Kultur des Terrorismus anbieten zu können.